Die Martin-Niemöller-Stiftung und der Dietrich Bonhoefferverein haben sich am 27. Oktober 2024 zusammengeschlossen.

In Zukunft werden sie unter dem Namen
„Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e. V. “ mit vereinten Kräften „einstehen und streiten für den Menschen: Für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.“

Artikel

Menschen in Not in Palästina und Israel

Die folgende Erklärung wurde vom Vorstand der Bonhoeffer-Niemöller-Stiftung am 2. Oktober 2025 auf der Vorstandssitzung in Wiesbaden als Positionspapier mit einer Gegenstimme angenommen.

  1. Wir bekennen uns zur Existenz des Staates Israel ebenso wie zum Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat in seinem angestammten Siedlungsgebiet. Wer Israel liebt und will, dass es bleibt, kann nicht wollen, dass es bleibt, wie es ist.
  1. Wir gehen in die Irre, wenn wir die historische Schuld des Holocaust durch kritiklose Treue zum Staat Israel kompensieren wollen. Kritiklosigkeit ist aber das Gegenteil von Freundschaft. Wer einen Freund in die Irre gehen lässt, ohne zu widersprechen, ist nicht sein Freund. Vielmehr gilt für uns das Wort des Apostels Paulus: Darum ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern (1Thess 5,11).
  1. Wir gehen in die Irre, wenn wir die bahnbrechende theologische Einsicht, dass Menschen jüdischen Glaubens Glaubensgeschwister aller Christenmenschen sind, auf geopolitische Verhältnisse anwenden. Aus dem biblischen Israel lassen sich keine Gebietsansprüche des modernen Staates Israel ableiten. Mit dem Propheten Jesaja träumen wir von einer Pilgerfahrt aller Völker nach Jerusalem um zu lernen: „Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg G‘ttes gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und G‘ttes Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Völkern und zurechtweisen viele Völkerschaften. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden künftig nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ (Jesaja 2,2-4).
  1. Wir gehen in die Irre, wenn wir uns die Deutungshoheit über den richtigen Umgang mit dem Staat Israel anmaßen und meinen, alle Welt müsse sich an unserer Sicht messen lassen und sich ihr beugen. Wir lassen uns mahnen vom Darmstädter Wort von 1947: „Wir sind in die Irre gegangen, als wir begannen, den Traum einer besonderen deutschen Sendung zu träumen, als ob am deutschen Wesen die Welt genesen könne.“
    Wir warnen vor einer biblisch oder anderweitig begründeten Bevorzugung einzelner Völker, die als Rechtfertigung dient, andere Menschen zu diskriminieren. Konflikte enden, wenn die Interessen der jeweils anderen Seite anerkannt und berücksichtigt werden, damit ein Interessenausgleich stattfinden kann. Einen Konflikt beendet, wer anfängt aufzuhören.
  1. Wir gehen in die Irre, wenn wir die Augen davor verschließen, dass der Staat Israel, wie die meisten westlichen Demokratien, von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus bedroht ist. Was etwa in Frankreich mit dem Rassemblement National oder in Deutschland mit der AfD als Bedrohung vor der Tür steht, ist in Israel wie in Ungarn oder den Niederlanden längst Realität: Rassisten und Rechtsextremisten sind Teil der Regierung und bestimmen deren Ausrichtung wesentlich mit. Dies zu ignorieren ist fahrlässig und gefährdet den Fortbestand Israels und seine Existenz als geachteter Demokratie im Nahen Osten. Darum sollten wir alles tun, um die israelische Zivilgesellschaft zu stärken. Wir sind solidarisch mit allen Menschen in Israel und Palästina, die sich weigern, Feinde zu sein.

 

 

Neu erschienen: Das Buch des Lebens zu Ende lesen – Peremoha, ein Dorf in der Ukraine

Buchcover PeremohaIn dem Dorf Peremoha östlich von Kyjiw bündelt sich wie unter einem Brennglas die Gewaltgeschichte der Ukraine im letzten und in diesem Jahrhundert. Nach Holodomor, deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg, Zerstörung des Dorfes und Deportationen zur Zwangsarbeit nach Deutschland kehrte nun im Februar 2022 die Gewalt zurück. Peremoha musste einen Monat lang russischen Besatzungsterror erleiden.

Claudia Sievers berichtet über ein ungewöhnliches Projekt, das eine kleine Gruppe von Deutschen über zwanzig Jahre lang immer wieder in dieses Dorf führte. Sie waren dabei auf Schritt und Tritt von den Traumata der Vergangenheit, dem bitteren postsowjetischen Erbe und dem Emanzipationsstreben der Gegenwart begleitet. Sie sammelten Erinnerungen Überlebender, unterstützten die Infrastruktur, organisierten Jugendbegegnungen, luden ehemalige Zwangsarbeiter:innen nach Deutschland ein. Es ist eine Geschichte von hochfliegenden Plänen und kleinen Erfolgen, von tiefer werdendem Verständnis und wachsender Zuneigung.

„Wer sagt, die Ukraine sei uns doch recht fern, wird nach der Lektüre des Buches nur schwerlich der Frage ausweichen können, inwieweit diese Ferne selbst gewählt und ein Akt bewussten Verdrängens ist.“
—Prof. Dr. Guido Hausmann, Universität Regensburg

Weitere Informationen zum Buch

Sievers, Claudia: Das Buch des Lebens zu Ende lesen. Peremoha, ein Dorf in der Ukraine, Verlag ibidem/Edition Noema 2025, 24,90 Euro, ISBN: 978-3-8382-2018-5

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Bonhoeffer meets Brass am 13. und 14. September in Frankfurt

www.bonhoeffer-brass.info
Weitere Informationen zum Posaunenchor: www.bonhoeffer-brass.info

 

Unter dem Titel „Bonhoeffer meets Brass“ lädt der Bezirk Frankfurt des Posaunenwerks der EKHN zu Workshops am 13. September und einem Festgottesdienst und 14. September 2025 in die Kirche Cantate Domino in die Frankfurter Nordweststadt ein.

Bonhoeffer Brass, der Posaunenchor der Evangelischen Gemeinde Frankfurt-Nordwest, feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Zum ersten Mal ist der Posaunenchor als Posaunenchor der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde mit fünf Bläsern am 24.12.1985 unter der Leitung von Erwin Trümner aufgetreten. Dieses Jubiläum soll nun durch das Festwochenende im September gebührend gefeiert werden.

Workshops mit Posaunist Christof Schmidt

Die Workshops am Samstag, den 13. September 2025, werden von dem studierten Posaunisten Christof Schmidt geleitet. Er ist Bläserreferent im Kirchenkreis Stuttgart und betreut dort die Posaunenchöre. Im September wechselt er seinen Aufgabenbereich und wird Landesposaunenwart in der Landeskirche Württemberg. Weitere Details über seine Vita finden sich hier

Festgottesdienst mit Pfarrerin Ruth Huppert und Pfarrer i. R. Michael Karg

Der Festgottesdienst am Sonntag, den 14. September um 18.00 Uhr in der Kirche Cantate Domino (Ernst-Kahn-Straße 20; 60439 Frankfurt am Main) wird musikalisch von dem Workshop-Posaunenchor unter der Leitung von Nicole Lauterwald, Posaunenchorleiterin von Bonhoeffer Brass, gestaltet.
Die Liturgie übernimmt Ruth Huppert, Pfarrerin der Evangelischen Gemeinde Frankfurt-Nordwest. Die Predigt hält der stellvertretende Vorsitzende der Bonhoeffer-Niemöller-Stiftung, Pfarrer i. R. Michael Karg, über das Zitat von Dietrich Bonhoeffer: „Es gibt Dinge, für die es sich lohnt kompromisslos einzutreten. Mir scheint, dass Frieden und soziale Gerechtigkeit solche Dinge sind, ebenso wie Christus selbst.“
Nach dem Gottesdienst ist die Gemeinde herzlich zu einem Empfang eingeladen.

Kontakt: Nicole Lauterwald: lauterwald.posaunenchor@gmail.com

Flyer und weitere Informationen

Tagung in Erfurt denkt Frieden, soziale Gerechtigkeit, Ökologie und Ökumene zusammen

 

Tagung Erfurt März 2025 PodiumFriedenstüchtig werden, mehr als kriegstüchtig – darum ging es in der ersten Tagung, die die Martin-Niemöller-Stiftung und der Dietrich-Bonhoeffer-Verein nach ihrer Vereinigung gemeinsam veranstalteten. Knapp 100 Interessierte trafen sich im Evangelischen Augustiner-Kloster in Erfurt vom 7. bis 9. März 2025.

Aktueller hätte es dort nicht zugehen können. Denn nur Tage zuvor hatte sich die angehende Bundesregierung das Ziel gesetzt, in unbegrenzter finanzieller Höhe aufzurüsten. Damit will sie die Ukraine auch ohne Hilfe der USA wirkungsvoll unterstützen und die eigene Landesverteidigung sicherstellen.

Politikwissenschaftler Hajo Funke
Politikwissenschaftler Hajo Funke

Auf der Tagung beschrieb der Politikwissenschaftler Hajo Funke Wege zum Frieden aus politischer Sicht. Auf die erheblichen ökologischen Folgen der massiven Aufrüstung und des Einsatzes der Waffensysteme wies Angelika Claußen, Europa-Präsidentin der Ärzte für den Frieden (IPPNV), hin.

Wolfgang Gern, Pfarrer und ehemals Diakonie-Leiter und Sprecher der Deutschen Armutskonferenz, entfaltete die wegweisenden Gerechtigkeitsimpulse aus der Ökumenischen Bewegung. Der Dreiklang „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ denke bereits seit 1983 zusammen, was heute in der gesellschaftlichen Debatte noch besser zusammenfinden müsse.

DiskussionrundeDer Theologe und Sozialwissenschaftler Franz Segbers warnte, die massive Aufrüstung auf Schuldenbasis werde erhebliche Einschnitte in die Sozialsysteme und eine Gefährdung des sozialen Friedens nach sich ziehen. Margot Käßmann erinnerte an die Grundlinien der christlichen Gewaltfreiheit und kritisierte eine militarisierte Sprache, die Feinbilder schaffe wo eigentlich vertrauensbildende Maßnahmen nötig seien. Die Tagung machte deutlich: Friedenspolitik, Sozialpolitik und Umweltpolitik gehören zusammen.

Die vier Referate werden im Wortlaut hier eingestellt, sobald sie vorliegen.

Zum Kurzbericht auf Facebook

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Else Niemöller: Neue Termine und Ausstellungskatalog digital erhältlich

Die Wanderausstellung „Ihren Platz in der Welt finden – Else Niemöller“ tourt weiter durch Deutschland, bis zum 23. März war sie in der Mirjamgemeinde in Offenbach zu sehen. Ab 4. April macht sie Station im Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg. Wer sich ein Bild verschaffen möchte, kann sich auch den digitalen Aussstellungskatalog herunterladen. Die kostenlose Ausleihe der Ausstellung ist ab August 2025 möglich.

Im Rahmen der Finissage in Offenbach führte der Kinderchor der Mirjamgemeinde in einem Familiengottesdienst in der Lutherkirche das Stück „Else hat Mut!“ auf. (Text, Musik, Aufführung: T: Helwig Wegner-Nord / M: Siegfried Fietz / Bettina Strübel)

Anregungen für Gottsdienste zur Wander-Ausstellung

Else hat Mut! Ein kleines Anspiel mit 6 Liedern

Liedblatt

 

Ausstellungskatalog zum Download
AUSSTELLUNGSKATALOG zum Download

Else Niemöller (1890 bis 1961) war Lehrerin, Mutter, Pfarrfrau und Friedensaktivistin. Ihrem international bekannten Ehemann Martin Niemöller – wegen seines Wirkens in der Bekennenden Kirche acht Jahre Hitlers persönlicher Gefangener – stand sie als Ratgeberin und Kritikerin zur Seite.

Mit ihrem umfassenden theologischen Wissen hielt sie ihn vom Übertritt zum katholischen Glauben ab, den er während seiner KZ-Haft erwog. Gemeinsam ging das Paar den Weg vom antidemokratischen Handeln hin zum entschiedenen Eintreten für Frieden und Völkerverständigung nach dem Krieg.

In neun Kapiteln rückt die Ausstellung der Martin-Niemöller-Stiftung Else Niemöllers Leben in den Mittelpunkt und zeigt sie als eigenständige Persönlichkeit und ebenbürtige Partnerin Martin Niemöllers.


Nächste Stationen:

04.04 – 26.05.2025 Ev. Theologische Fakultät Marburg

29.05.– 01.06.2025 Internationaler Versöhnungsbund, Bad Schüssenried

06.06. – 07.07.2025 Volkshochschule und Friedensfreunde Dülmen e.V.

20.07. – 31.07.2025 Ev. Gemeinde Bornim – Potsdam

Freie Termine für die kostenfreie Ausleihe:

Ab August 2025

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Im Widerstand gegen rechts: Kolloquium zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Dietrich Bonhoeffer im August 1935 © Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh
Dietrich Bonhoeffer im August 1935 (©Gütersloher Verlagshaus)

Unter dem Titel „Im Widerstand gegen rechts – gestern und heute: Dem Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer zu Ehren“ lädt der Gesprächskreis Weltanschaulicher Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 4. April von 14 bis 21.30 Uhr zu einem Kolloquium nach Berlin ein.

Die Rechte in Deutschland gewinnt an Stärke. Und nicht nur hier versteht sie sich im Widerstand gegen einen „linksgrün versifften“ Zeitgeist. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer kämpfte gegen das NS-Regime. „Man müsse dem Rad in die Speichen fallen“, sagte er. Heute wird dieses Zitat von der Neuen Rechten benutzt, um ein Recht auf Widerstand gegen einen angeblich linken Zeitgeist zu beanspruchen. Bonhoeffer war jahrzehntelang das Vorbild für linke oder progressive und liberale Kreise. Er spielt bis heute für die Bürgerrechtsbewegung eine bedeutende Rolle, für jene, die sich für soziale Gerechtigkeit und in der Friedensbewegung engagieren. Doch nun benutzen ihn auch evangelikale und neurechte Kreise. So wie Bonhoeffer gegen Hitler, so sei heute auch Widerstand gegen einen „links-grün versifften“ Zeitgeist zu leisten.

Zum 80. Jahrestag der Ermordung des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (9. April 1945) will der Gesprächskreis Weltanschaulicher Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit ihrem Kolloquium Bonhoeffer gedenken: Was
heißt Widerstand heute in Zeiten eines globalen Rechtsrucks? Das Kolloquium findet in Kooperation mit der „Hellen Panke“ statt.

Kontakt: Cornelia Hildebrandt: cornelia.hildebrandt@rosalux.org

Flyer der Veranstaltung zum Download

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Niemöller-Stiftung vergibt Preise beim Schülerwettbewerb

Die glücklichen Sieger:innen des Schüler:innenwettbewerbs mit Dr. Thomas Posern und den Lehrkräften der Martin-Niemöller-Schule.
Die glücklichen Sieger:innen des Schüler:innenwettbewerbs mit Dr. Thomas Posern und Lehrkräften der Martin-Niemöller-Schule.

Gleich vier Preise wurden am 4. November 2024 an die an Schülerinnen und Schüler der Martin-Niemöller-Schule in Wiesbaden für ihre beeindruckenden Arbeiten zum Leben und Wirken Martin Niemöllers vergeben. Vorstandsmitglied Dr. Thomas Posern übergab die Urkunden und gratulierte den engagierten Teilnehmer:innen. Herzlichen Glückwunsch! 

Bereits im Frühjahr hatte die Martin-Niemöller-Stiftung erstmals den Schülerwettbewerb „Vorbild in ‚unfriedlichen Zeiten‘?: Leben und Wirken Martin Niemöllers in Kirche und Gesellschaft“ ausgeschrieben, in dem Schülerinnen und Schüler des Schulamtsbezirks Wiesbaden-Rheingau-Taunus dazu aufgerufen wurden, sich mit dem Werdegang Niemöllers vor dem Hintergrund aktueller Krisen und Konflikte auseinanderzusetzen.

Bei der Preisverleihung verdeutlichte Dr. Thomas Posern, dass der „kritische Rückblick in die Geschichte“ eine wertvolle Ressource für die Gegenwart und Zukunft darstelle, denn die Beschäftigung mit Niemöller könne auch „als Anleitung zu der Frage“ verstanden werden, „wofür wir uns einsetzen können und wogegen wir uns wenden, Stellung beziehen und wehren müssen“.

Rede von Dr. Thomas Posern zum Download

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Niemöller-Stiftung und Bonhoeffer-Verein haben sich erfolgreich vereinigt

Die Martin-Niemöller-Stiftung und der Dietrich Bonhoefferverein haben sich zu zusammengeschlossen. In Zukunft werden sie unter dem Namen
„Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e. V.“ mit vereinten Kräften „einstehen und streiten für den Menschen: Für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.“

Der Vorstand des neuen Vereins (v.l.) Michael Karg, Uwe-Karsten Plisch, Gerd Bauz, Renate Hoeppner, Dieter Höflich, Johannes Haak, Reinhard Müller und Klaus Björn Rugenstein.
Der Vorstand des neuen Vereins (v.l.) Michael Karg, Uwe-Karsten Plisch, Gerd Bauz, Renate Hoeppner, Johannes Haak, Dieter Höflich, Reinhard Müller und (nicht im Bild) Björn Rugenstein.

Die Gründungsversammlung hat am 27. Oktober die Satzung beschlossen und als ehrenamtlichen Vorsitzenden Dr. Uwe-Karsten Plisch, geboren in Wittenberg, wohnhaft in Berlin gewählt. Er ist tätig als Referent für Theologie, Hochschule und Genderpolitik in der Geschäftsstelle des Verbands der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG) und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften, Göttingen.

Nach seiner Wahl erklärte Dr. Uwe-Karsten Plisch: „Wozu machen wir diese Vereinigung? Weil wir unsere Sichtbarkeit verdoppeln und unseren Aufwand halbieren. Weil wir die zwei Leitpersönlichkeiten der Bekennenden Kirche zusammenführen, um tiefer aus ihrem Zeugnis und Handeln Orientierung und Kraft zu schöpfen. Wir leben in kriegerischen Zeiten und wollen den Krieg überwinden, aus den Kriegen in den Frieden.“

Als gleichberechtigte stellvertretende Vorsitzende wurden Michael Karg und Reinhard Müller gewählt, die bisherigen Vorsitzenden der Niemöller-Stiftung und des Bonhoeffer-Vereins. Als Beisitzer wurden gewählt: Gerd Bauz, Johannes Haak, Klaus Dieter Höflich, Renate Hoeppner, Björn Rugenstein.

Als erste öffentliche Intervention wurde ein „Eisenacher Appell für einen Weihnachtsfrieden“, zwischen dem westlichen und östlichen Weihnachten, vom 24. Dezember 2024 bis zum 7. Januar 2025, beschlossen, der sich an die Präsidenten Russlands und der Ukraine richtet, und den zu unterstützen insbesondere alle Christ-innen aufgerufen werden.

Vorläufiges Logo neuer VereinIn der Gründungserklärung zur Verschmelzung, werden Auftrag, Grundlagen, Herkunft u.a. der neuen Organisation dargestellt.

Zu den nächsten Plänen gehören:

  • Die Herausgabe der jährlich erscheinenden Zeitschrift „Verantwortung“ mit Beiträgen zum aktuellen Geschehen in Politik, Gesellschaft und Kirche.
  • Die Vergabe des „Julius-Rumpf-Preis“, der alle zwei Jahre an Personen mit Zivilcourage vergeben wird.
  • Die Förderung der Initiative „Sicherheit neu denken“ mit dem das Jugendprojekt „Peace for Future“
  • Die humanitäre Hilfe für Peremoha in der Ukraine.
  • Die Unterstützung der Initiative „Weltoffenes Thüringen“.
  • Die Fortsetzung der Trägerschaft des „Lernortes Garnisonkirche“ im Kunst- und Kulturhaus Rechenzentrum in Potsdam.
  • Die Erstellung einer Wanderausstellung über das Wirken von Else und Martin Niemöller in der Friedensbewegung nach 1945
  • Die Planung einer ersten Tagung zum Thema „friedenstüchtig werden“ vom 7. bis 9. März 2025 im Augustinerkloster in Erfurt.

Hintergrund
Der Dietrich-Bonhoeffer-Verein (dbv) war am 15. Mai 1983 in Stadtlauringen gegründet worden. Die Martin-Niemöller-Stiftung entstand aus der westdeutschen Friedensbewegung und wurde am 12. Januar 1980 im Rathaus Wiesbaden gegründet. Beide sind in der evangelischen Tradition verankert, in der Martin-Niemöller-Stiftung wirken zudem Menschen mit humanistischer und ökumenischer Haltung mit.

Pressekontakt: Michael Karg: 0175 57 23 331 und Gerd Bauz: 0151 12 14 13 49

Else Niemöller in den Taschenkalender „Wir Frauen 2025“ aufgenommen

 ©PapyRossa Verlag
©PapyRossa Verlag

In diesen von Gewalt und Unrecht, Kriegen und Katastrophen geprägten Zeiten tut es gut, zu schauen, wie Frauen unter widrigen Umständen widerständig denken und handeln – und Erfolge verbuchen.

Im Taschenkalender „Wir Frauen 2025“, herausgegeben von Florence Hervé,  Melanie Stitz und  Mechthilde Vahsen werden Aktivistinnen der Frauenbewegung, antifaschistische Widerständlerinnen, Schriftstellerinnen, Malerinnen, Komponistinnen, Schauspielerinnen, Wissenschaftlerinnen und Abenteurerinnen vorgestellt. Mit dabei Else Niemöller, die im Kalendarium am 20. Juli 2025 vorgestellt wird.

 

 ©PapyRossa Verlag
©PapyRossa Verlag

Wir Frauen 2025
Taschenkalender
Florence Hervé / Melanie Stitz / Mechthilde Vahsen (Hg.)
PapyRossa Verlag Köln
Erschienen im August 2024
Hardcover mit Fadenheftung
Lesebändchen
240 Seiten
ISBN 978-3-89438-820-1
14.90 Euro

Weitere Informationen

Verleihung des Julius-Rumpf-Preises am 1. Juni 2024 an die Gruppe beherzt

Johannes Rumpf, Isa von Bismarck-Osten und Martin Raabe (v.l.) bei der Preisverleihung mit Urkunde. Foto: Jochen Quast
Johannes Rumpf, Isa von Bismarck-Osten und Martin Raabe (v.l.) bei der Preisverleihung. Foto: Jochen Quast

Mehr als 200 Gäste waren zur Preisverleihung in die Klosterkirche zu Ebstorf/Kreis Uelzen gekommen. Am 1. Juni überreichte Propst i.R. Michael Karg als Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung die Urkunde an die Sprecher von beherzt, Isa von Bismarck-Osten und Martin Raabe. Die Laudation hielt die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens.

In der Urkunde heißt es u.a.: Das Wirken der Gruppe beherzt zeigt exemplarisch, wie aus Aufmerksamkeit, gepaart mit Sachverstand und Engagement, wichtige Erkenntnisse und Veränderungen entstehen können, die ein solidarisches Miteinander von Menschen in einer Region beflügeln und absichern, indem sie demokratiefeindlich gesinnten Kräften Grenzen aufzeigen. In Erinnerung an den gradlinigen Widerstand von Julius Rumpf in Zeiten des Nationalsozialismus erhält die Gruppe beherzt aufgrund ihres engagierten und kreativen Widerstands gegen das neuerliche Eindringen völkisch-nationalsozialistischen Denkens in ein demokratisch geprägtes Umfeld den Julius-Rumpf-Preis 2024.

NDR-Beitrag zur Preis-Verleihung in „Hallo Niedersachsen“

Viel Applaus gab es in der Kirche nach der Preisverleihung. Foto: Jochen Quast
Viel Applaus gab es in der Kirche nach der Preisverleihung. Foto: Jochen Quast

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