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Im Widerstand gegen rechts: Kolloquium zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Dietrich Bonhoeffer im August 1935 © Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh
Dietrich Bonhoeffer im August 1935 (©Gütersloher Verlagshaus)

Unter dem Titel „Im Widerstand gegen rechts – gestern und heute: Dem Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer zu Ehren“ lädt der Gesprächskreis Weltanschaulicher Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 4. April von 14 bis 21.30 Uhr zu einem Kolloquium nach Berlin ein.

Die Rechte in Deutschland gewinnt an Stärke. Und nicht nur hier versteht sie sich im Widerstand gegen einen „linksgrün versifften“ Zeitgeist. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer kämpfte gegen das NS-Regime. „Man müsse dem Rad in die Speichen fallen“, sagte er. Heute wird dieses Zitat von der Neuen Rechten benutzt, um ein Recht auf Widerstand gegen einen angeblich linken Zeitgeist zu beanspruchen. Bonhoeffer war jahrzehntelang das Vorbild für linke oder progressive und liberale Kreise. Er spielt bis heute für die Bürgerrechtsbewegung eine bedeutende Rolle, für jene, die sich für soziale Gerechtigkeit und in der Friedensbewegung engagieren. Doch nun benutzen ihn auch evangelikale und neurechte Kreise. So wie Bonhoeffer gegen Hitler, so sei heute auch Widerstand gegen einen „links-grün versifften“ Zeitgeist zu leisten.

Zum 80. Jahrestag der Ermordung des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (9. April 1945) will der Gesprächskreis Weltanschaulicher Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit ihrem Kolloquium Bonhoeffer gedenken: Was
heißt Widerstand heute in Zeiten eines globalen Rechtsrucks? Das Kolloquium findet in Kooperation mit der „Hellen Panke“ statt.

Kontakt: Cornelia Hildebrandt: cornelia.hildebrandt@rosalux.org

Flyer der Veranstaltung zum Download

Programm

  • 14.00 – 14.15 Uhr
    Begrüßung: Petra Pau, Die Linke
  • 14.15 – 14.45 Uhr
    Im Widerstand: Politische Theologie von rechts und Widerstand gegen die Apokalypse: Prof. Dr. Rolf Schieder, Humboldt Universität Berlin, Sprecher des Instituts für Religion und Politik in Berlin
  • 14.45 – 15.15 Uhr
    Dietrich Bonhoeffer – Die Neue Rechte eignet sich Symbole der Linken an. Ein Blick aus feministischer Perspektive: Prof. Dr. Sabine Plonz, Universität Münster
  • 15.15 – 16.00 Uhr: Diskussion zu den Vorträgen
  • 16.00 – 16.30 Uhr: Kaffeepause
  • 16.30 – 17.00 Uhr
    USA:  Widerstand organisieren: Metaxas Bonhoeffer- Deutung und das Projekt 2025: Prof. Dr. Jörg Rieger, Theologe, USA
  • 17.00 – 17.30 Uhr: Diskussion und kleine Pause
  • 17.30 bis 18.15 Uhr
    „Wem gehört Bonhoeffer? Das umkämpfte Erbe des Theologen und Widerstandskämpfers“:Arnd Henze, Journalist und Autor „Kann Kirche Demokratie“
  • 18.15 – 18.45 Uhr Diskussion zum Vortrag
  • 18.45 – 19.30 Uhr Pause mit Imbiss (Fingerfood)
  • 19.30 – 21.30 Uhr Diskussionsrunde: Die Brandmauer gegen rechts und der Kampf gegen die Neue Rechte im Namen Bonhoeffers
    Mit:
    Arnd Henze, Journalist und Autor: „Kann Kirche Demokratie?“
    Bodo Ramelow, Ministerpräsident a.D.
    Heinz-Joachim Lohmann, Ev. Akademie Berlin, Beauftragter für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit der Landeskirche
    N.N., Aktive in der Kirche im Bereich der Flüchtlings- und Menschenrechtsarbeit
    Moderation: Daphne Weber, Die Linke / Cornelia Hildebrandt, Rosa-Luxemburg-Stiftung