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Julius Rumpf Preis wird am 1. Juni vergeben

cropped-beherzt_LOGOweb2Am 1. Juni wird der Julius-Rumpf-Preis 2024 in der Klosterkirche Ebstorf an die Gruppe „beherzt – für Demokratie und Vielfalt“ vergeben. Die Laudatio hält Daniela Behrens,  Ministerin für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen. Seit dem Jahr 2000 vergibt die Martin-Niemöller-Stiftung den derzeit mit 10.000 Euro dotierten Julius-Rumpf-Preis. Stifter sind die Eheleute Ingrid und Dr. Günther Rumpf (†). Mit dem Preis sollen Einzelne und Gruppen ausgezeichnet werden, die »in sinnvollen Projekten Strukturen der Toleranz und der gewaltfreien Konfliktlösung, der Mitmenschlichkeit und der Versöhnung« aufbauen.

Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Wiesbadener Pfarrer Julius Rumpf (1874 – 1948), der von 1936 bis 1938 die Bekennende Kirche in Hessen-Nassau leitete und 1938 von den Nationalsozialisten zwangspensioniert und aus Wiesbaden ausgewiesen wurde. Mit dem Preis soll an den unspektakulären, aber gradlinigen Widerstand von Julius Rumpf erinnert und das Vorbildhafte einer solchen Haltung gewürdigt werden. Seit 2008 ist der Julius-Rumpf-Stiftungsfonds eine Unterstiftung der Diakoniestiftung des DWHN.

Es laden herzlich ein
für die Julius-Rumpf-Stiftung: Ingrid Rumpf, Dr. Eberhard Rumpf, Johannes Rumpf
für die Martin-Niemöller-Stiftung: Michael Karg, Johannes Haak

Zum Preisträger: Gruppe „beherzt – für Demokratie und Vielfalt“ 

Sie steht buchstäblich beherzt auf gegen den erstarkenden ‚völkischen’ Rechtsruck in der Heideregion und darüber hinaus in Deutschland und Europa. Am Anfang, 2018, stand die Verwunderung und das zunehmende Unbehagen der Initiatoren Ida v. Bismarck-Osten und Martin Raabe gegenüber diesen merkwürdigen Mitbewohnern in den Dörfern der Heideregion. Die eingehende Beschäftigung und Recherche machte die rechtsextremistische Natur dieser ‚Artgemeinschaft‘, meist unter dem Begriff „Völkische Siedler“, deutlich. Die gutbürgerlich getarnte, harmlos wirkende Unterwanderung mit nationalsozialistisch-völkischem Gedankengut machte die demokratisch gesinnte Nachbarschaft und auch Behörden und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen ratlos, weckte aber bei Vielen Sorgen und Angst.

Die initiale Gruppe wuchs sehr schnell als Solidargemeinschaft gegen völkisches Denken in jeglicher Form in direkter Nachbarschaft; zuerst in den Heidedörfern des Landkreises Uelzen, dann auch in Nachbarkreisen und anliegenden Bundesländern. „Unser Ziel ist es, Menschen über demokratie- und menschenfeindliche Umtriebe und Gruppen aufzuklären, auf die Gefährdung unserer Demokratie hinzuweisen und für ein demokratisches, menschenfreundliches Miteinander zu werben“.

Das tut die Gruppe mit hohem Engagement, Kreativität und vor allem mit inzwischen anerkannter und gefragter Expertise in Beratung von Einrichtungen jeder Art, v.a. in Kindergärten und Schulen, mit Vorträgen und Öffentlichkeitsarbeit in jeder sich bietenden Form. Hervorzuheben ist die Wirkung auf Behörden, die langsam aber zunehmend auf diese Umtriebe aufmerksam wurden und werden, sie beachten und auf Grenzüberschreitungen reagieren. Die Gruppe ist bewußt kein Verein, sondern versteht sich als freie Initiative der Zivilgesellschaft.

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