von Matthias Engelke
Betrag zur Diskussion anläßlich der Veranstaltung „Die Garnisonkirche und die Gegenwart unserer Geschichte“
Veranstalter: Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ und Martin-Niemöller-Stiftung.
Ort und Termin: Französische-Refomierten Gemeinde in Potsdam am Dienstag, den 15. März 2016
VERSÖHNUNG
Wer konfliktscheu ist, sollte sich nicht mit Versöhnung befassen, sonst gerät man in die Gefahr des Harmoniezwanges. Nur an der Seite der Ausgegrenzten und Unterdrückten können wir für Versöhnung eintreten.
Vor der der „missbräuchlichen Inanspruchnahme des Versöhnungsbegriffs zur ideologischen Rechtfertigung faktischer Unversöhntheiten“, wird gewarnt (RGG, 4. Aufl., 8,1062).
Weil es Versöhnung gibt, darum kann heftig gestritten werden, indem Meinung und Person nicht miteinander identifiziert werden und Versagen und Schuld eher zu eigen gemacht werden als damit der Gegner verurteilt wird.
Als faktisch unversöhnt sehe ich das Verhältnis von Kirche und Militär, Reichtum und Armut, die Freiheit in der kapitalistischen Welt und die faktische Unfreiheit bis hin zur Sklaverei in den Zonen der Ausbeutung und Unterdrückung.
1. Jakob und Esau
Eine der intensivsten Auseinandersetzungen zum Thema Versöhnung begegnet einem in der Jakob-Esau-Novelle im Ersten Buch Mose, Gen 27-33. Sie sei mit wenigen Strichen
skizziert:
Jakob und seine Mutter Rebekka betrügen den Vater; sein Zwillingsbruder Esau schwört Rache. Jakob fürchtet um sein Leben und muss fliehen. Auf der Flucht schließt er einen Vertrag mit Gott, dass – wenn er wohlbehalten zurückkehrt – soll dieser Gott auch sein Gott sein. In Haran, wo Jakob unterkommt, wird er mehr als einmal betrogen – und später von seinen eigenen Kindern ebenfalls. Er kehrt heim mit mehr als er es sich jemals vorstellen konnte. Und glaubt Gott auf seiner Seite. Ihm begegnen Boten Gottes. Er sendet Boten aus, um Esau seine Rückkehr anzukündigen. Die Boten kehren zurück und vermelden: Esau kommt dir entgegen – mit 400 bewaffneten Männern. Das erste, was Jakob einfällt ist, seine Sippschaft in zwei Großgruppen einzuteilen, kommt die eine Gruppe um, überlebt die andere oder umgekehrt. Jakob betet. Nun entsendet er Gaben von seinem Besitz als Geschenk an Esau voraus. Damit erkennt er an, dass diese Gaben nicht sein Eigentum ist, sondern Ausdruck von Gottes Segen, der auch seinem Bruder zusteht. Jakob bleibt über Nacht beim Jabbok und Gott ringt mit ihm. Wenn Versöhnung mit seinem Bruder angesagt ist, dann gilt es, dass nicht nur Jakob ein anderer wird, sondern dass auch das, was für Jakob Gott ist, ein anderer wird. Der Kampf geht unentschieden aus, aber Jakob wird gesegnet und erhält einen neuen Namen, Israel. Esau naht. Nun teilt Jakob seine eigene Familie auf und geht ihr voran und unbewaffnet Esau entgegen, Dieser hat ihn längst gesehen und läuft ihm entgegen, sie herzen und umarmen sich und weinen. Jakob besteht darauf, dass Esau Geschenke von ihm annimmt, damit macht er die Versöhnung rechtskräftig. Und Jakob sagt: „denn ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht“ (Gen 33,10). Wo Versöhnung geschieht, ist Gott. Versöhnung ist nicht im Handumdrehen zu machen. Wer sich darauf einlässt, wird selbst mitverwandelt.
2. Das neuzeitliches Problem der traditionellen Versöhnungslehre
Das neuzeitliche Problem der traditionellen Versöhnungslehre ist – nicht zuletzt auf Grund des Autonomieverständnisses der Neuzeit – die „Unübertragbarkeit von Schuld und die Unmöglichkeit einer externen Stellvertretung“ (TRE, Versöhnung, D. Korsch, Bd. 35, S. 37, Zeile 10).
Als Motiv in allem Nachdenken und Bemühen um Versöhnung bleibt die Wiederherstellung von erfüllter Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch und der Menschen miteinander. Durch eine objektives – oder geglaubt objektives – Geschehen (vgl. Satisfaktionslehre o.ö.), wird dieses kaum verstanden, sondern eher funktional, als eine Matrix, als eine Anleitung. So wie von Jesus gesprochen wird, wird dies auf heutige Zeit angewandt, z. B. im Kolosser- oder Epheserbrief. Dort ist davon die Rede, dass Gott in Jesus die Seite gewechselt hat. Solches Nach-buchstabieren ist grundsätzlich möglich ohne sich dabei auf Jesus Christus zu beziehen. Theologisch gesprochen stehen wir aber dann in der Gefahr, der Versuchung der Selbsterlösung, der Selbstermächtigung zu erliegen.
Nur wenn wir bekennen, dass wir in Jesus in die Nähe Gottes kommen, wirkt die Rede von der Versöhnung durch Jesus. Mit Jesus wird die Nähe von Gottes neuer Welt verkündet. Liebe – die kein Maß kennt – und Gerechtigkeit, die alles misst, werden in ihm eins: Die Liebe wird gerecht und die Gerechtigkeit lieb, d.h. gnädig. Und was als Hoffnung auf später aufgehoben oder aufgeschoben wurde – die Vollendung der Welt – dort bei ihm, bei Jesus, war es auf einmal möglich. Menschen erfuhren ihr bisheriges Leben als ein Leben in Feindschaft gegen diesen Gott, so wie Jesus es verkörperte, der ein anderes Verständnis und eine andere Art mit Gott zu leben – s. sein Gebet – nachvollziehbar machte. Sie erkannten ihre eigene Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit. Unabhängig von der eigenen Vorgeschichte ermutigte sein Weg umzukehren und mit ihm neu anzufangen. Was nur Gott zustand, Sünden zu vergeben, das tat Jesus. Sein Weg wurde aus politischen Gründen gewaltsam versperrt. Vermutlich war es seine Feindesliebe, die das Land für die Römer als Besatzungsmacht auf die Dauer unregierbar gemacht hätte. Eine neue verbindliche Gemeinschaft wurde von ihm noch kurz vor seinem Tod begründet. Sie erfuhren die Nähe Jesu und damit die Nähe Gottes zwischen ihnen auch nachdem Jesus ermordet wurde. Indem Jesus als Verbrecher höchsten Grades hingerichtet wurde, erkannten seine Freundinnen und Freunde, dass – wenn in und mit ihm Gottes Nähe ist – es kein Verbrechen und es kein Erleiden gibt, in dem Gott nicht zur Umkehr rufen und Neues entstehen lassen kann. In der Feindschaft zu Gott wird Gott ausgeschlossen – man will ohne ihn klar kommen. Im Tod Jesu wird Gott selbst ausgeschlossen. Das ist die Botschaft: Alle Liebe und alle Gerechtigkeit sind auf meiner Seite, Jesus – und mit ihm Gott – sind lieblos (erwarten zu viel/verändern alles…) und ungerecht (erkennen das eigene Bemühen und die guten Ansätze nicht an, machen Herrschaft unmöglich), stören und gehören beseitigt. Mit seiner Auferstehung als lebendige Gegenwart in seiner Gemeinde wird dieser Ausschluss ausgeschlossen – alle Liebe und alle Gerechtigkeit sind tatsächlich auf unserer Seite, indem wir zwischen uns den Gekreuzigten gegenwärtig sein lassen. Die eigene Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit – die ich in jedem Ausschließungsgeschehen auch bei mir selbst erkennen kann – sind kein Hindernis mehr umzukehren, warum ich nicht in die Nähe Gottes durch Jesus mit seiner Gemeinde leben kann. Und dies kann ich allen anderen Menschen zusprechen und sie dazu einladen, neu anzufangen, in Jesus in der Gemeinde zu leben. So ist es die Güte Gottes, die zur Umkehr einlädt.
Angelehnt an Gedanken von Friedrich Siegmund-Schultze (Überwindung des Hasses, 1946, 150ff) – der 1911 in der Friedenskirche in Potsdam als Pfarrer tätig war, bevor er nach Ost-Berlin ins Arbeitsviertel ging und dort die Soziale Arbeitsgemeinschaft, SAG, und 1914 den Internationalen Versöhnungsbund begründete – lässt es sich auch so darstellen:
Im Streit nehme ich Gerechtigkeit für mich in Anspruch und spreche dem anderen die Schuld zu. In der Versöhnung lasse ich die Vergebung, die Gott mir zuspricht meinem Feind gelten – ich spreche ihn gerecht – und seine Schuld, nehme ich auf mich. Hier findet eine „Schenkordnung“ statt, die zwischen Menschen und Völkern einen Prozess in Gang setzt, der neue, erfüllte Gemeinschaft ermöglicht.
3. Versöhnung
Versöhnung ist immer ein personales Geschehen – nicht organisierbar oder institutionalisierbar. Genauso wie die Auferstehung Jesu nicht ohne meine eigene Person und mindestens eine andere, in deren Mitte Jesus zwischen uns lebendig werden kann, bekannt werden kann. Es gibt kein Gebäude, das dafür einsteht, sondern nur Menschen und dies auch nur solange wie sie selber auch für Jesus und seine Botschaft in Gemeinschaft einstehen. Das ist der Grund warum sich der Internationale Versöhnungsbund als ein Bund von Menschen versteht, die miteinander für Versöhnung eintreten.
DIE BOTSCHAFT AUS POTSDAM
Der Stiftung und der Fördergesellschaft sei gedankt, die Dokumente ihrer Arbeit auf ihrer Webseite veröffentlicht zu haben, solche Transparenz schafft Vertrauen.
1. Ruf aus Potsdam – 15.01.2004
Einige Anmerkungen zu diesem Dokument.
Es heißt darin: „Die wieder aufgebaute Kirche soll zu einem Zentrum für Frieden und Versöhnung werden.“
Das ist nur durch Menschen möglich, nicht durch Gebäude.
„Wir wollen uns nicht damit abfinden, dass es bei der Hinrichtung dieses einmaligen und geschichtsträchtigen Bauwerks bleiben soll.“
Ich wundere mich über die Wortwahl. Gesteht man dem Gebäude eine Eigenpersönlichkeit zu? Hat man in Potsdam die Hinrichtungen, die seit der Stationierung der Garnison hier stattgefunden haben, aufgearbeitet?
„Zivilisten und Soldaten, Hofgesellschaft und Bürger, Waisenhauskinder und Erwachsene, Reformierte und Lutheraner versammelten sich hier unter dem Wort Gottes.“
Das war mitnichten so. Soldaten und Bürger saßen getrennt. Der König stand dabei nicht „unter Gottes Wort“ sondern befand sich auf gleicher Augenhöhe mit dem Prediger und stand ihm im Gegenteil – als höchster Aufseher seiner Kirche – vor. Dieses Amt nahm er sehr ernst (TRE 7, 116, 22ff): „Im übrigen sind Kirchen und Theologen belastet worden mit Predigtkritik, Verbot dogmatischen Streits, Zensurverschärfung, Bücherverboten, Abschaffung der (lutherischen) Privatbeichte“ und anderer Verbote.
Immerhin fanden die Herrnhuter Aufnahme im Land und wurden Katholiken mit Reformierten und Lutheranern gleichgestellt.
2. Stiftung – Satzung vom 20.01.2014, gegründet am 23. Juni 2008
„Die Mitglieder nach den Absätzen 2 bis 4 wählen ein weiteres Mitglied aus dem Bereich der Friedens- und Versöhnungsarbeit“. Dieser Platz wurde m. W. bislang nicht besetzt, warum nicht? Wie sieht die kirchliche Aufsicht aus? Hingegen sind aus dem hauptamtlichen Bereich der Bundeswehr zwei geborene Mitglieder.
3. Nutzungskonzept 2001
„Unsere Hoffnung“ ist es „Zukunftsenergien freizusetzen“. „Die Evangelische Kirche möchte hier zeigen, was Versöhnung bedeutet: zwischen den Menschen, den Völkern und zwischen Mensch und Gott.“
Dieses ohne Jesus zeigen zu wollen, macht das Bemühen missbrauchbar. Ich frage mich, welche Eschatologie, welche Lehre von den letzten Dingen hier vorherrscht, wenn durch diesen Bau „Zukunftsenergien“ freigesetzt werden sollen.
„Ziel [für das Nutzungskonzept] könnte ein gemeinsames Citykirchenkonzept für die drei Kirchen sein. Grundidee eines solchen Konzepts ist es, den Kirchenkreis insgesamt als Großgemeinde zu betrachten“. Bereits das Nutzungskonzept von 2005 hat dieses Konzept nicht mehr. Eine Kirchengemeinde ohne leitendes Gremium von Geistlichen und gewählten Gemeindegliedern ist nach protestantischem Verständnis keine christliche Gemeinde. Wie steht es damit aktuell?
„Die deutsche Luftwaffe hat im November 1940 Coventry zerstört. Im April 1945 flog de Royal Airforce einen Bombenangriff auf Potsdam und zerstörte die Stadt…. Heute kann Potsdam von Coventry lernen.“
In Coventry aber steht eine Ruine, daneben ein Neubau. Hier könnte man in der Tat von Coventry lernen.
Der Verweis auf das tapfere Zeugnis von Pfarrer Günther Brandt fehlt im Nutzungskonzept von 2005, warum?
„Die zweite [Turm-]Ebene soll den Namen „Jerusalem Etage“ erhalten. „Dieser Name erinnert an die Sehnsucht nach dem himmlischen Jerusalem…“ Auch hier stellt sich die Frage, welche Eschatologie dieses Konzept verfolgt?
Die dritte Turmebene soll „St Martin und St. Michael Etage“ heißen: „St. Martin erinnert an den Offizier, der Bischof und Wehrdienstverweigerer wurde, St. Michael an den Erzengel, der das Böse mit Waffengewalt bekämpft und niederhält.“ Der Bezug auf den im Eingangsteil zitierten Vers aus dem Römerbrief des Paulus 12,21, „lass dich vom Bösen nicht überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“, ist hier schon in vergessen.
Immerhin erwähnt das Konzept das „Kriegsgötterpaar Mars und Bellona, die mehrere Jahrzehnte in der Garnisonkirche standen“. Es gelte die „Spannung auf[zu]nehmen, die zwischen dem Kriegsgötterpaar Mars und Bellona… und dem Zeichen der kirchlichen Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ besteht.“ Ich kann diese Spannung nicht erkennen, das Kriegsgötterpaar hat in einer Kirche nichts zu suchen.
„Alle sind eingeladen, sich mit alten Deutungen der Garnisonkirche auseinanderzusetzen und neue hinzuzufügen. Alle sind eingeladen, mitzuwirken und den Geist des Ortes neu zu prägen.“ Das ist ermutigend. Wenn eine wirkliche Offenheit besteht, dann ist es nicht angemessen, durch die Wiedererrichtung der Garnisonkirche Fakten zu setzen.
4. Nutzungskonzept 2005
Dies Nutzungskonzept bezieht das „Glockenspiel“ mit ein, „das halbstündlich dazu mahnte, den Herrn zu loben und immer Treu und Redlichkeit zu üben“.
Das ist mir etwas zu unkritisch. Das Aufstellen eines stehenden Heeres unter Friedrich Wilhelm I. war Völkerrechtsbruch und widersprach dem Frieden von Utrecht 1713, dem Preußen beitrat (Fischer Weltgeschichte 25,232).
Es ist die Rede vom „leeren Ort“, der dann umgedeutet wird als „Fehlstelle im menschlichen Herzen, das Gute und Böse zu kennen meint und die Unergründlichkeit und Zweideutigkeit des Menschen nicht wahrhaben will.“ Solch eine Fehlstelle kann mit keinem Bau beseitigt oder verändert werden – und wenn ihr mit Bildungsarbeit begegnet werden kann, dann auch in jedem anderen Gebäude. In der jetzigen Nagelkreuzkapelle wird offenbar eine gute Arbeit geleistet. Gerade die Atmosphäre des Provisorischen und Verletzlichen korrespondiert mit den dort aufgenommenen Themen, gerade in dieser Konstellation in meinen Augen ein Erfolgsmodell.
Der menschlichen Zweideutigkeit wird entgegengehalten: die „Grundlage des sicheren Wissens über den Menschen, dass er Gerechter und Sünder zugleich ist.“ Völlig ohne Bezug zu Jesus und Gott wird solch ein Satz sinnlos. Wir sind gerecht vor Gott durch Jesus Christus und nehmen durch ihn wahr, wie sehr wir sündig sind. Das ein „sicheres Wissen“ zu nennen, ist anmaßend, da es nur im Zusammenhang mit dem Bekenntnis zu Jesus als den Christus trägt.
Das Konzept selbst gesteht eine kriegstreiberische Wirkung ein: „An den Gräbern Friedrich Wilhelm I. und Friedrich des Großen rüsteten sich Russen und Preußen gemeinsam geistlich auf zum Befreiungskampf gegen Napoleon.“
Es ist von einem realen Bedarf an Räumlichkeit in Potsdam die Rede, aber nicht kirchlich, sondern politisch-kulturell. Soll damit der Kulturprotestantismus wieder erstehen, der sich als so schrecklich unfähig erwies zu Beginn des 1. Weltkrieges?
Die Anspielung auf die Einweihung des Jerusalemer Tempels in 1. Kg 8 und das Zitat: „Sollte Gott Seinen heiligen Namen hier wohnen lassen?“ sind interessant. In dieser Fassung habe ich es allerdings in keiner Bibel gefunden. In der Tat: Nicht nur das Buch der Könige wusste, dass Gott keinen Tempel braucht um unter den Menschen zu wohnen; als Christen bekennen wir, dass Gott sein Haus aus lebendigen Steinen (1 Petr 2,5; vgl. 2 Kor 6,14) erbaut und nicht mit toten Gemäuern.
Gott „versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst.“ – Zum ersten Mal kommt Christus hier ausdrücklich vor. Aber stimmt das so? Die Versöhnung Gottes mit der Welt in Christus ist kein Ereignis, wie jedes andere Ereignis, das in einem Geschichtsbuch stehen kann. In Wirklichkeit geht es um ein Geschehen, das alle erfasst, die sich in ein Leben im Glauben in Jesus Christus hineinnehmen lassen.
„Die Garnisonkirche ist deshalb ein Versöhnungszentrum“. Es „stellt sich der Herausforderung durch praktisches Versöhnungshandeln, in der Welt hörbares Friedenszeugnis und mutiges Eintreten für Gerechtigkeit.“. Den hier verwendeten Indikativ verstehe ich eher als ein sich selbst Mutzusprechen als eine beschreibende Ist-Aussage. Zu einem mutigen Versöhnungshandeln gehört es für mich dazu, im Voraus die eigenen offenen Fragen geklärt zu haben:
– Wie steht es um die Militärseelsorge? Sind Christsein und Soldatsein wirklich so einfach zu vereinbaren wie in der Augsburger Konfession, CA, Artikel 16, wo es hießt, dass „Christen ohne Sünde … rechtmäßige Kriege führen… können“?
– Wie ist es mit der ultima ratio? Ist diese Blasphemie – auf Kanonen als Wahlspruch gegossen, obwohl als Aussage ursprünglich für Gottes rettendes, letztes Handeln gemeint – wirklich zutreffend für evangelische Friedensethik?
– Wie verhalten sich Recht und Gewalt zueinander? Kann mit Gewalt Recht geschützt bzw. geschaffen werden, wie die EKD behauptet?
Die „Diskontinuität“ – ein wichtiger Begriff im Gesamtkonzept – im Kirchenschiff kann nicht mit einem modernen Stationenweg zu den Seligpreisungen geleistet werden; nötig ist ein Bruch im Gebäude selbst, mit einem architektonischen Ausdrucks der Umkehr! Weg von in Klassen gegliederten Gesellschaft, weg von der Nähe von Kirche und Staat und Seelsorge und Militär.
Hoffnungsvolle Momente der Baugeschichte – wie der Prozess des Wiederaufbaus der Garnisonkirche seit 2005 – werden mit dem Motiv des „wiederkehrenden“ Christus im Kircheninneren verbunden. Dass hier vom „wiederkehrenden“ Christus die Rede ist, ist bezeichnend. Die Sonne kehrt Tag für Tag wieder, Christen erwarten den einmalig wiederkommenden Jesus.
Denn, dass hier die Hoffnung auf den wiederkommenden Jesus, der alles zu recht bringen wird, mit der Geschichte des beabsichtigten Wiederaufbaus in Verbindung gebracht werden kann, zeigt, dass es mit der Anspielung auf den Bau des Tempels in Jerusalem wohl doch mehr auf sich hat: Hier wird der Glaube an eine verwirklichte Eschatologie in der Kirche u.a. der EKD in Potsdam als nationales Kulturdenkmal vorbereitet, eine Theologie, die ihre Gefährlichkeit und Absurdität schon mehrfach – leider verbunden mit unendlich viel Leid – hat beweisen müssen. Werden wir hier Zeuge für solch einen Prozess der Selbstimmunisierung und Selbststilisierung?
So wie das Nutzungskonzept von 2001 sich „nur“ dem Kirchturm widmete, so widmet sich das von 2005 „nur“ dem Turm und dem Kirchenschiff. „Die Frage nach der Grablege Friedrich Wilhelm I. ist nicht aktueller Bestandteil dieses Nutzungskonzeptes und kann später entschieden werden.“ Wird die Öffentlichkeit schrittweise darauf vorbereitet, dass am Ende die Grablege wieder da ist?
Zum Schluss wird sehr klar ausgesprochen: „Eine Kirchengemeinde soll an der Garnisonkirche nicht gebildet werden.“ (23) Damit ist alles obsolet, was noch im Planungskonzept von 2001 angedeutet wurde. Der Kirchbau der Garnisonkirche entpuppt sich damit selbst als ein Bau ohne Kirche, ohne die Menschen, die zu Jesus gehören. Ein Bau ohne Gemeinde ist nach protestantischem Verständnis keine Kirche, sondern ein Gebäude. Eine Gemeinde ist überflüssig. Die EKD und die anderen Träger sind sich selbst genug. Ja natürlich sind dort auch Christen. Und verstehen sich auch als Gemeinde. Aber als Gemeinde vor Ort ist in der geplanten Garnisonkirche nichts mehr vorgesehen. Eine gemeindelose Kirche ist die Entfernung Jesu aus seiner Kirche. Ist das der Auftakt für eine Inszenierung von Kirche, damit wir endlich nicht nur vom Dom in Berlin und der Frauenkirche in Dresden sondern auch von der Garnisonkirche in Potsdam prächtige Bilder auf die Bildschirme dieser Welt senden können?
Beim „Raumbedarf“, bleiben die Emporen außen vor. Ist das Gebäude doch irgendwie zu groß?
Der Titel des Nutzungskonzeptes – zugleich das Letzte, was zum Schluss noch zu lesen ist – „Siehe, ich mache alles neu“ macht stutzig. Dies Wort am Ende des Buches der Offenbarung ist die letzte Verheißung Christi und verbindet Christen mit der Messiashoffnung des jüdischen Volkes. Hat das irgendetwas mit der Wiedererrichtung der Garnisonkirche zu tun? Allein das schon in eine Verbindung zu setzen ist entweder nicht wirklich ernst gemeint oder eine Beleidigung Gottes und Jesu. Beides bleibt nicht folgenlos. Und ich muss bekennen, ich habe zulange weggesehen ohne mitzuverfolgen, was sich hier tut.
5. Rede von Bischof Dröge 2014
Dieser Beitrag zum zehnjährigen Bestehen der Fördergesellschaft erinnert an die Gründung der altpreußischen Union 1817 – ohne zu erwähnen, dass dies eine staatliche Zwangsmaßnahme war; wer sich nicht unterwerfen wollte, wurde ausgewiesen.
Bischof Dröge spricht von der „schreiende[n] Leere dieses Ortes“ Schon das Nutzungskonzept von 2001 sprach von „Phantomschmerzen“ die „Menschen in Potsdam und ganz Deutschland“ auf Grund der „Fehlstelle in Potsdamer Stadtbild“ empfänden. Wenn dieses Wort schon auf Gebäude bezogen wird, dann wünschte ich es mir, wenn es darum geht, das Fehlen so vieler jüdischer Synagogen in unserem Land zu bezeichnen.
Das Kriterium, „an dem diese Kirche sich zukünftig selbst messen lassen will“ ist: „Ermutigt es Menschen zur Feindesliebe?“ ist äußerst begrüßenswert und möchte ich mit allem Nachdruck unterstützen. Dann aber gilt es auch die ganze Architektonik darauf hin zu überprüfen, ob sie diesem Kriterium gegenüber standhält.
Versöhnung wird dabei vom Bischof u.a. so verstanden, „als Botschafter der Versöhnung zwischen streitende Parteien zu treten“. Versöhnung hat jedoch viel mehr mit einem Wechsel zu tun.
Weil es gelte die Versöhnungsbotschaft „als den zentralen Inhalt und Leitgedanken für diesen Ort stark zu machen“ würde „er ein zutiefst christlicher Ort“. Seit wann können Orte christlich werden? Soll hier doch so etwas wie ein Heiliger Tempel entstehen, der allein schon als Gebäude und durch seinen Platz Ehrfurcht verdient? Mir klingt im Ohr das Motto des Nutzungsplanes von 2005 „Siehe, ich mache alles neu!“ Wird hier das himmlische Jerusalem geplant?
Das eigentliche Thema der Festrede des Bischofs Markus Dröge ist „der Ruf“. Nicht weniger als 35 Mal taucht eine Form des Wortes „rufen“ auf. Durchgehend werden miteinander verbunden der Ruf Gottes aus dem zweiten Buch des Jesaja „Ich rufe und alles steht da!“, Jes 48,13, der „Ruf des Evangeliums“, der „Ruf aus Potsdam“ und zuletzt die „Versöhnungsbotschaft“ des Paulus „So rufen wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“. D. h. wir haben hier einen klassischen Fall der Instrumentalisierung von Gottes Wort. Ich sehe darin einen Ausdruck der Selbstermächtigung wenn nicht gar ein Versuch der Selbsterlösung, die „den Ruf aus Potsdam“ in eine Reihe stellt mit den Trostworten des Zweiten Jesaja an die Exilierten und dem Werben des gefährdeten Paulus an seine kleine Gemeinde in Korinth.
Bei so vielen Rufen hatte ich am Ende den Eindruck, das dieser seit 2001 bundesweit unaufhörlich und beeindruckend anschwelle. Wenn man sich die Mühe macht und die Namen ansieht, die im Zusammenhang mit den Dokumenten genannt werden und textkritisch diese untersucht, stellt man fest, dass die Anzahl der Personen relativ überschaubar ist und man voneinander kräftig abschreibt, ich vermute, alle genannten Dokumente sind über ein und denselben Schreibtisch gegangen.
Von Umkehr und Buße ist im Übrigen nicht die Rede. Es würde zu sehr an Unversöhnlichkeiten erinnern?
6. Joachim Zehner: Wiederaufbau als Zeichen der Umkehr – 30.12.2015
Offenbar ist der Mangel an Buße nicht nur mir aufgefallen. Ende Dezember des letzten Jahres veröffentlichte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Potsdam einen Beitrag mit der Überschrift „Wiederaufbau als Zeichen der Umkehr“.
Schuld lasse sich nicht wegsprengen und mit der Planierraupe wegwälzen.
Damit spricht er in der Tat einen wunden Punkt an, wie nämlich mit dem Erbe des preußischen Militarismus umzugehen sei. Hätte die Garnisonkirche den Krieg überstanden dann hätte damit eine Auseinandersetzung stattfinden müssen. Die SED-Führung hat – abgesehen von städtebaulichen Planungen – mit der Sprengung in erster Linie wohl sich selbst ein Problem vom Leib geschafft, ihr Militarismus war ja unübersehbar. Insofern stimmt m. E. der Einwand von Herrn Zehner, dass – unabhängig vom Bau oder Nicht-Bau der Garnisonkirche – die Auseinandersetzung um diese Kirche zu führen sei.
Der zentrale Satz lautet: „Umkehr ist möglich, Versöhnung ist möglich, die Aufarbeitung und das Eingeständnis von Schuld führen nicht ins Aus, sondern in neue Gemeinschaft. Dafür wollen wir in Potsdam ein Zeichen setzen.“
Ohne eine Abkehr von der Militäraffinität der Kirche, die Christsein und Soldatsein für vereinbar hält und ohne Zuwendung zur Gewaltfreiheit Jesu ist eine Umkehr schlecht möglich. Das Tötungstabu ist gesellschaftliche Grundlage für das Zusammenleben. Bereits wenn nur ein stehendes Heer aufgebaut wird, zeigt es, dass man bereit ist, das Tötungstabu anderen gegenüber – mindestens außerhalb des Staats Stehenden – nicht gelten zu lassen. Das ist Bruch mit der Menschheitsfamilie. Es ist die Verweigerung anzuerkennen, dass wir Menschen alle vor Gott gleich sind. Wie ist das mit der Feindesliebe Jesu vereinbar?
EINE THEOLOGISCHE HERAUSFORDERUNG:
1. Kirche, das sind die, die zum Herrn Jesus Christus gehören, kyriakós, und dieser Herr war ein Diener.
2. Die Kirche feiert die Gegenwart des auferstanden Jesus Christus – zwischen uns (Mt 18,20): Es gibt keine Auferstehung ohne Gemeinschaft. Als solch eine Gemeinschaft werden wir herausgerufen und bilden die Ekklesia, die öffentliche Gemeinschaft, durch die Öffentlichkeit, die keinen Menschen ausschließt, zuallererst ersteht.
3. Durch die Feier des Auferstanden entsteht der Raum für Gottes neue Welt zwischen uns. Gebäude sind bestenfalls die materialisierte Festlegung von gegenwärtigen Begegnungs- und Bewegungsformen. Dieser Raum als Zwischenraum, den Jesus ausfüllt zwischen uns, kann immer wieder neu und anders gestaltet werden. Der Slogan in der Selbstdarstellung der Stiftung „Mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam schaffen wir Raum. Raum für das Erinnern der wechselvollen Geschichte dieses Ortes, Raum für das Lernen aus dieser Geschichte und Raum für das Leben“ ist darum theologisch gesprochen Unsinn.
4. Die Feier des Auferstanden beinhaltet das Zeugnis für den Auferstandenen Jesus Christus in unserem Reden und Leben zumindest durch freiwillige Armut, ein Leben in Gemeinschaft und in Gewaltfreiheit.
DIE BOTSCHAFT DES GEBÄUDES
Das Nutzungskonzept von 2001 benennt die „…. Bedingung der Spender, den Garnisonkirchenturm in seiner äußeren Gestalt so genau wie möglich am Original zu orientieren. Sie verbinden mit der barocken Gestalt den Gedanken an eine positive christlich-preußische Tradition.“
Es wird anerkannt, dass ein Gebäude eine Botschaft mit einer Geschichte hat, einige positive Beispiele werden genannt. Ich frage nach der Vorbildlichkeit des Gründers der Garnisonkirche.
„Die Selbst-Herrschaft Friedrich Wilhelms I. kannte weder die persönliche Selbstbeschränkung noch das Selbstbewusstsein der Untertanen. Jedes vorhandene Gesetz konnte zu jedem beliebigen Zeitpunkt aufgehoben werden.“ (Fischer Weltgeschichte, Band 25, 237). „Kategorien wie die transpersonale ‚Nation‘, ein übergeordneter ‚Staat‘, der sich aus fundamentalen Verträgen konstituierte oder gar ein souveränes ‚Volk‘ waren ihm völlig fremd.“ (ebd., 230)
Preußen beteiligte sich am Sklavenhandel durch eine Kolonie in Ghana. Friedrich Wilhelm I. setzte dem ein Ende durch Verkauf gegen Geld und 12 „Mohren“ (Wikipedia, eingesehen am 11.03.2016). Er war Richter über Leben und Tod, verkaufte Untertanen und Zwang adlige Söhne in die Armee. Das Beispiel des Lebensweges von William Penn (1644-1718), der zur gleichen Zeit in der neuen Welt einen anderen Staat gründete, zeigt die auch damals vorhandenen Entscheidungsspielräume.
Die Botschaft, die ich dieser Militärkirche entnehme:
Die riesenhaften Emporen zeugen von einer getrennt gegliederten Gesellschaft, die sich auch in der Kirche abbildet.
Die Königsloge betont die Kirchenaufsicht und obersten Kirchlichen Dienstherrn. Von Christus vernehme ich „wer unter euch der Größte sein will, der sei aller Diener“.
Im Zentrum des Gebäudes befindet sich die Gruft: Kanzel, Altar und Gruft bilden eine Einheit. Warum sollen wir als Christen uns um eine Gruft herum versammeln?
Die frühen Märtyrerkirchen z. Z. des römischen Reiches erinnerten an Kriegsdienstverweigerer oder an solche, die den Kaiserkult verweigerten. Hier sehe ich keine Gemeinsamkeiten.
Und selbst wenn wir die Nähe zu einem bedeutendem Grab suchen, etwa bei der Suche nach der Grablege Jesu bekommen die trauernden Frauen zu hören, „was sucht ihr den Lebenden bei den Toten, er ist nicht hier!“ (Lk 24,5f).
Diese Dreiheit von Altar, Kanzel und Gruft ist ohne die Armut Jesu, von dem bezeugt wird „ich habe keinen Platz, wo ich mein Haupt hinlegen kann“ (Mt 8,20); ohne die Gewaltfreiheit Jesu, der verheißt „Selig sind die, die keine Gewalt anwenden“ (Mt 5,5 ) und ohne die Gemeinschaftlichkeit Jesu, die keine Zwangsgemeinschaft verträgt.
Ein Ort, wo der Anbruch von Gottes neuer Welt gefeiert werden kann, findet sich überall. Dafür bedarf es nicht neuer und keiner großen Bauten. Soll er in der wiedererrichteten Garnisonkirche gefeiert werden, muss dies Gebäude umgewandelt werden.
EIN VORSCHLAG
1. Zunächst muss ich all denen Respekt zollen, die dem Versuch, am Ort der Garnisonkirche einen nationalistischen Wiederaufbau zu errichten, widerstanden haben. Es ist verständlich, dass darüber ein Prozess in Gang gesetzt wurde, dass man diese „Leerstelle“nicht anderen überlassen möchte und darüber nachgedacht wurde, diese zu füllen. Kann es sein, dass daraus ein Selbstläufer geworden und eine Unfreiheit gegenüber Spendern eingetreten ist, die für den originalgetreuen Turm eintreten? Warum gibt es keinen mutigen, gewagten Neuansatz?
2. Mein Vorschlag möchte anregen, Horizonte öffnen, einladen umzudenken und das Gleiche neu sehen. Mein Vorschlag ist: Baut den Turm, aber als Zeichen für Umkehr, umgekehrt. Und wenn das nicht geht, dann als liegender Turm, längs auf dem Boden; wie alle Soldaten, wenn sie ihr Leben im Krieg beenden als „Gefallene“ bezeichnet werden.
Im Turm wäre eine Ausstellung zu beheimaten, die die Schrecken des Krieges zeigt wie sie sind.
Eine Ausstellung, die dokumentiert, dass der „heilige Krieg“ als politische Größe z. Z. des 1. Weltkrieges in Berlin/Potsdam wiederentdeckt worden ist.
Hier kann gezeigt werden, wie Brandenburg bei der Sklaverei mitgewirkt hat. Bis heute gibt es dazu m. W. kein Wort des Bedauern.
Als Zeichen der Umkehr können die Kriegerdenkmäler der von Preußen/Deutschland angegriffenen Völker im gefallenen Turm dokumentiert werden: Wir gedenken eurer Opfer. Es soll keine mehr geben.
Gesandte aus Berlin/Potsdam haben in Afghanistan während des 1. Weltkrieges die dort Einflussreichen dazu überredet, die erste Munitionsfabrik aufzubauen. Dazu habe ich bislang kein Wort des Bedauerns gehört.
Es gibt kein Krieg ohne Sexismus und ohne dass Waisenkinder übrigbleiben. Eine Ausstellung über die Bordelle der Soldaten angefangen vom Nordischen Krieg bis zu den Kriegen in Kosovo und Afghanistan zeigt diese totgeschwiegene Geschichte.
Wie der Militarismus in der DDR und im kalten Krieg in Europa das Zusammenleben zersetzte kann gezeigt werden.
Es wird an die Maueropfer und an die gegenwärtigen EU-Opfer erinnert, weil es keine sicheren Zugangswege nach Europa gibt.
3. Ein Vorschlag für das Gelände
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat der Menschheit mehr und anderes zu schenken als die Wiederherstellung des Berliner Domes, die Wiedererrichtung der Frauenkirche zu Dresden und die Wiedergewinnung dieser Riesengruft zu Potsdam. Hier kann mehr und Besseres entstehen.
Mein Vorschlag: An diesem Ort wird eine Dauer-Baustelle eingerichtet. Alle 10 Jahre findet ein internationaler Wettbewerb statt, um Entwürfe von einer Jury prämieren zu lassen, die auf bestmögliche Weise zeigen, wie mit diesem Erbe umzugehen sei. Kein Entwurf wird gebaut, aber die prämierten Entwürfe werden in Holografien erlebbar gemacht und zeigen wie im Verlauf der Zeit dazugelernt und Altes neu gesehen wird.