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Sieben kleine Gedenkschritte für den Frieden

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Unter dem Motto „Selig, die Frieden stiften – Erinnerung an die Friedensarbeit Martin Niemöllers“ fand am 8.11. 2020 in der Ev. Matthäuskirche Frankfurt ein Gottesdienst statt. Die Predigt hielt Pfr. i.R. Helwig Wegner-Nord.
Wir dokumentieren die Predigt. Den Gottesdienst können Sie in einer Aufzeichnung auch hier sehen.

„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“ Amen.

So, mit diesen Worten aus 1.Kor.1 beginne ich eine Predigt seit vielen Jahren, liebe Gemeinde. Mit dem „Kanzelgruß“. Auch diese Predigt beginnt also mit den Worten des Apostel Paulus: Ein Friedenswunsch! Eine Friedensverheißung: „Gnade sei mit euch und Friede!“

Und am Ende der Predigt heißt es dann meistens mit Philipper 4,7: „Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“

Friede vorne, Friede hinten! Und heute auch Frieden in der Mitte…

Die 10 Tage von heute bis zum Buß- und Bettag sind eine besondere Zeit der Friedenssehnsucht. Seit vier Jahrzehnten schon, seit 1980 gibt es ab dem 3.letzten Sonntag des Kirchenjahres die „Oekumenische Friedensdekade“.

Und bereits 1980 wurden drei Wörter aus dem Buch des Propheten Micha zum Leitmotiv: Schwerter zu Pflugscharen! Friedens- und Abrüstungsbewegungen in der DDR hatten mit diesem prophetischen Bild ihrem Anliegen ein Motto gegeben – das schon bald auch in der Bundesrepublik verbreitet wurde. Schwerter zu Pflugscharen!

Wir haben sie ja vorhin gehört: die Friedensvision des Propheten Micha im 4. Kapitel:

Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen.  

Schwerter zu Pflugscharen! Von Micha (und wortgleich auch von seinem Zeitgenossen Jesaja im 2. Kapitel) stammt diese eigentümliche Verbindung von Verheißung und Ermutigung, von Sehnsucht und Protest, die sich damit verbindet.

Ins Bild gesetzt hatte das Micha-Zitat bereits 1959 in einer großen Bronzeskulptur ein russischer Bildhauer,  Evgenij Viktorovych Vuchetych. Wir haben es vor Augen: ein Schmied formt mit wuchtigen Schlägen ein Schwert um in eine Pflugschar. Diese Skulptur war ein Geschenk der Sowjetunion an die Vereinten Nationen. Sie steht im Garten des UNO-Hauptgebäudes in NY.

Da muss man erstmal drauf kommen: ein sowjetisches Denkmal und ein Spruch aus der Bibel – verbinden sich zum Aufruf für Frieden, für Abrüstung, zur Umkehr.

Als ich das zum ersten Mal 1980 gesehen habe, diese Aufkleber, Sticker, Buttons und Plakate mit der sowjetischen Skulptur und den drei Prophetenworten, und als wir in unserer Gemeinde am Stadtrand von Frankfurt beschlossen hatten, dass wir auch Veranstaltungen während dieser Friedensdekade vorbereiten und durchführen wollten, habe ich einen Brief an Martin Niemöller geschrieben, Brentanostraße 3 in Wiesbaden.

Martin Niemöller, 17 Jahre lang Kirchenpräsident der EKHN bis zum Jahr 1964, früher mal U-Boot-Kommandant im 1. WK, dann Pfarrer in Berlin-Dahlem, Initiator des Pfarrernotbunds, 1937 – 1945 Häftling im Gefängnis und in Konzentrationslagern…  Für mich ist er aber vor allem DIE evangelische Stimme für den Frieden. Er war ja immer noch präsent, hatte sich gegen Atomrüstung wie kaum ein anderer zu Wort gemeldet. Zusammen mit Petra Kelly, Gösta von Uexkuell und anderen initiiert er 1980 den Krefelder Appell, der dann von 4 Mio Menschen unterschrieben wird.

Dass der Mann 1980 schon 88 Jahre alt war, war mir, ehrlich gesagt, nicht so vor Augen.

Ich habe meinem früheren Kirchenpräsidenten Niemöller also geschrieben: „Können wir Sie dafür gewinnen, während der Friedensdekade an einem Abend zu uns nach Frankfurt rüber zu kommen und zu uns & mit uns sprechen?“ Ein paar Tage später kam eine Postkarte. Wenige Worte, handgeschrieben, dass er nicht kommen könnte, aber er sich zutiefst darüber freue, dass wir uns so – wie er seit Jahrzehnten – für den Frieden einsetzen wollten.

Liebe Freunde, ich möchte heute Morgen in sieben kleinen Gedanken-Schritten dem nachgehen, was es heißt, sich für den Frieden einzusetzen.

  1. Schritt: Vom Segen der Kehrtwende

Bleiben wir erstmal noch bei Martin Niemöller. Wir wissen, dass er mit Begeisterung Soldat gewesen war. Ein Krieger, ein Kämpfer, ein Kommandant. 14 bis 18 und danach. Beinahe wäre er auch noch im 2. WK dabei gewesen. Und dieses Kämpferische hat er beibehalten, als er schon längst erkannt hatte, dass er sich nicht IM KRIEG, sondern GEGEN DEN KRIEG zu bewähren hatte.

Dass jemand seine Meinung ändert – und dazu steht – ist möglicherweise riskant. So jemand gilt als unsicherer Kandidat. Niemöller selbst hat das ja erlebt. Ihm ist das oft vorgeworfen worden. Mit seinen eigenen Worten beschreibt er, was ihm vorgehalten wird:

„…Sie sind ein ganz charakterloser Mensch, Sie sind ja früher Militarist gewesen und Nationalist gewesen, und jetzt sind Sie Pazifist und womöglich auch noch Sozialist oder so etwas! Ich kann darauf nur antworten: … dass ich meine Überzeugung in meinem Leben geändert habe – ich glaube nicht aus Charakterlosigkeit, sondern weil ich etwas dazugelernt habe -, dessen schäme ich mich nicht…“ 

Vielleicht – denke ich mir – vielleicht sieht, wer die Seiten gewechselt hat, wer sozusagen konvertiert ist, schärfer, auch den Frieden schärfer und seine Notwendigkeit. Kehrt-zu-machen ist ja nicht immer ein Zeichen von Scheitern und Flucht. Manchmal ist es einfach die Folge von Erkennen und Verstehen. Und oft wohl auch ein Zeichen für das Eingeständnis eigener Fehler und Schuld.

Niemöller hat seine Überzeugung geändert, wie er sagt. Er setzt sich nun für den Frieden ein – aber ein Softie ist er dadurch nicht geworden. Frieden kommt ja nicht, wenn wir die Hände in den Schoß legen.

  1. Schritt: Das Tun ist wichtig für den Frieden.

Das ist schon bei Jesus so. In Jesu Seligpreisungen Matth. 5,9 steht: μακάριοι οἱ εἰρηνοποιοί – Selig sind die Frieden stiften, die Friedfertigen – das griechische Wort ‚poiein‘ gibt auf jeden Fall ein Tun wieder, ein Machen, ein Handeln, ein Herstellen! Und nicht ein untätiges Abwarten. Aber wie geht das? Und dann vor allem auch: wie friedlich muss das Handeln sein, das zum Frieden führt?

Es gibt das berühmt gewordene Bild Dietrich Bonhoeffers, der  bereits im April 1933 unter dem Eindruck der Judenverfolgung für seine evangelische Kirche die Möglichkeit erwogen hat, „nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen“. Dass Bonhoeffer aktiv Widerstand leistet, beteiligt ist an den Plänen eines gewaltsamen Umsturzes, vielleicht dann auch mit der Ermordung des Tyrannen – verträgt sich das noch mit dem „Selig sind die Friedfertigen!“ der Bergpredigt?

  1. Schritt: Keep your power under control!  

Es gibt eine 2. ganz ähnliche Seligpreisung, die aber doch etwas anderes sagt:

„Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (Matth. 5,5). Die Sanftmütigen, Martin Niemöller überträgt das sehr zutreffend mit den Worten: die auf Gewalt verzichten. Das heißt: wenn ihr Macht habt und Gewalt und Möglichkeiten sie einzusetzen, dann tut das nicht! Das griechische Wort πραεῖς / πράος: was wir mit SANFTMÜTIG übersetzen, kann im Englischen, so lese ich, mit ‚power under control‘ übersetzt. Das lenkt die Sache nochmal in eine andere Richtung: Keep your power under control!

Niemöller (1959):

 „Wir haben gelebt, als stünde in der Bergpredigt eine Seligpreisung, die da aber nicht steht und nach der man vergeblich die ganze Bibel durchblättern kann, nämlich: Selig sind die Starken und Gewaltigen, denn sie werden die Erde erobern. Die gibt es nicht. Sondern da heißt es: Selig sind, die auf Gewalt verzichten, nämlich die Sanftmütigen, denn sie werden, nun, nicht das Himmelreich ererben, sie werden das Erdreich ererben. So hat der Mann aus Nazareth das gesagt, und so hat er’s auch wirklich gemeint.“

Aber verschärft das nicht noch unsere Frage? Die Frage, ob es einen legitimen und auch gewaltförmigen Widerstand, ohne den es manchmal nicht zu gehen scheint, geben darf?

Selig sind die Sanftmütigen – was heißt das in einer gewalttätigen und mit Aggression aufgeladenen Situation? Wenn schon Köpfe rollen – wie der des französischen Lehrers Samuel Paty, der von einem fanatischen 18jährigen enthauptet worden ist? Sind wir „selig“, wenn wir da sanftmütig bleiben und auf Gewalt verzichten?

  1. Schritt: Friedensarbeit braucht Leidenschaft.

Die Theologin Dorothee Sölle sagt: „Hoffnung setzt Beteiligung voraus“! Das gefällt mir. Wer nicht beteiligt ist, wer sich also nicht reinziehen lässt in die Verhältnisse der Menschen, in die Fragen der Politik, in die Probleme dieser Welt – der hofft auch nichts. Braucht keine Hoffnung, weil er eben nicht beteiligt ist, sondern distanziert auf dem Sofa sitzen bleibt.

Hoffnung auf Freiheit, Hoffnung auf Frieden, Hoffnung auf Gerechtigkeit – das haben nur die und brauchen nur die, die aus der Zuschauerrolle heraustreten und partizipieren an den Verhältnissen. Die sich ihrer Rolle in der Geschichte der Welt bewusst werden.

Doch was folgt daraus – aus unserer Beteiligung?

Ruft unser Wochenspruch zu einer friedlichen Gesinnung auf oder zur Tat? Selig sind die Friedfertigen

  • haben diejenigen Recht, die daraus die Pflicht ableiten, sich aktiv in die Politik und in die gesellschaftliche Debatte einzumischen?
  • Oder will Jesus das ganze Gegenteil davon: Ruhe halten, die andere Seite für eine zweite Backpfeife hinhalten, alles dulden und aushalten und geschehen lassen?

Dass Jesus selbst auch eine sehr kämpferische Seite hatte, wissen wir aus der Bibel. In gleich allen vier Evangelien wird berichtet, wie Jesus im Tempel die Händler, die dort Rinder, Schafe und Tauben verkauften, und die Geldwechsler, alle mit einer selbst gemachten Geißel aus Stricken zum Tempel hinaustrieb samt ihren Tieren und den Wechslern das Geld ausschüttete und die Tische umstieß!

Diese Gefühlslage ist mir nicht fremd. Manchmal packt einen solch ein heiliger Zorn, dass man am liebsten dreinschlagen möchte. Aber ist es richtig, dem auch nachzugeben?

  1. Schritt: Die Bergpredigt hat politische Konsequenzen

Mit der Bergpredigt ist doch keine Politik zu machen, meinte einst Reichskanzler Otto von Bismarck. Und Helmut Schmidt, damals der 5.  Bundeskanzler der BRD, hat das 1981 wiederholt, sozusagen als eine Antwort auf die Friedensbewegung.

Doch dann gibt es auch ein paar andere aus dem Bereich der Politik, z.B. Richard von Weizsäcker, der sagt: „Ich kann mir humane Politik nur  m i t  der Bergpredigt vorstellen.“

Ja was nun? Martin Niemöller hat in einem Interview gesagt: Natürlich kann man Theologie und Politik sehr leicht und gut voneinander trennen! Aber das christliche Leben, die christliche Existenz, das kann man nicht auseinander schneiden und sagen: jetzt bin ich politisch, jetzt bin ich Christ. Das ist ein Missverständnis!

Die Bibel ist natürlich kein Parteiprogramm. Aber vielleicht ist sie so etwas wie ein Leitbild, ein Grundsatzpapier für eine menschenfreundliche Politik?! Wenn Jesus in der Bergpredigt die Friedensstifter seligpreist, dann können wir nicht zuschauen, wenn weltweit die Rüstungshaushalte aufgedonnert werden. Oder, ein bisschen näher an uns dran: wir können doch wohl nicht zuschauen, dass auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel – 160 km von hier – vermutlich 20 taktische Atombomben der Amerikaner liegen, die auch von deutschen Bundeswehr-Kampfflugzeugen zum Einsatz gebracht werden können.

Wie einfach hatte das Martin Niemöller auf den Punkt gebracht?

„Ich kann mir keinen Jesus vorstellen, der auf die Frage, ‚Herr, was soll ich tun?‘ antwortet: ‚Nimm und wirf eine Atombombe!‘“  

Der Friedensbewegung ist dann oft geantwortet worden: sowas wie die 20 Bomben in der Eifel, das ist ja eben „Power Under Control“, das soll ja, um Gottes Willen, doch nicht eingesetzt werden! Nur abschrecken soll das!

Aber wir dürfen ja wohl zu Recht fragen, wie glaubwürdig ein Fliegerhorst, mit Atomwaffen bestückt, sich mit dem vereinbaren lässt, was das Matthäusevangelium sanftmütig und friedfertig nennt?! Und auch der Frieden, der Schalom, von dem die Propheten sprechen, besteht nicht darin, dass die Schwerter zur Abschreckung an die Seite gelegt werden. Sondern sie werden mit wuchtigen Schlägen umgeschmiedet zu Pflugscharen!

  1. Schritt: Frieden muss es auch in mir werden

Die Sehnsucht nach Frieden ist eine Ur-Sehnsucht der Menschen. Frieden zwischen Menschen, Völkern, Religionen, Staaten, Parteien und auch: Frieden in den Familien, zwischen den Generationen.

Und es gibt auch – oft viel bedrängender – die Sehnsucht nach einem inneren Frieden, in mir. Dass meine Seele sich ausstrecken darf und mein Herz seinen Rhythmus findet. Dass ich mich nachts in den Schlaf fallen lassen kann – ohne Unruhe und ohne Sorgen und ohne Angst. Dass ich mich – tief in mir drin – von Gott und Menschen angenommen und geliebt fühle.

Ich verstehe diese Sehnsucht nach dem inneren Frieden als eine Sehnsucht nach Ganzheit. Dass ein Mensch mit allem, was ihn ausmacht, und auch mit allem was ihm fehlt, leben kann und angenommen ist. Die Friedensverheißung der Propheten wie die Seligpreisungen Jesu machen diese Sehnsucht auch nach dem inneren Frieden stark.

Dass – um Michas Bild aufzunehmen – dass das  Schwert in mir, das eine große Lust am Verletzen und manchmal auch am Töten hat, dass dieses innere, aggressive Schwert verwandelt, umgeschmiedet wird zu einem kreativen, starken Pflug, der das Land der Möglichkeiten als Chance erkennt.

Die Sehnsucht nach Ganzheit! Natürlich lebe ich – wie wir alle – mit Brüchen und mit unfertigen, nur halb gegangenen Wegen.

Das „Seufzen der Schöpfung“ von dem Paulus im Römerbrief spricht, das ist auch denen vertraut, denen Gott seinen Geist gegeben hat – so sagt er. Der vollkommene Frieden, vollkommene Freiheit, umfassende Gerechtigkeit – so viel scheint noch auszustehen. Und zugleich ist auch jetzt schon etwas davon zu erleben – damit unsere Hoffnung nicht lahm wird, ermüdet, verloren geht.

So kann ich trotzdem meinen Frieden finden, sozusagen als fragmentarische Ganzheit – das ist Gottes Verheißung.

  1. Schritt: Unser Beitrag zum Vorwärtskommen

Ein paar Tage vor Niemöllers 80. Geburtstag am 14. Januar 1972 war er ins Fernsehstudio eingeladen worden. Werner Hess, der Intendant des Hessischen Rundfunks, hat sich mit ihm unterhalten. Das 40-Minuten-Interview ist übrigens immer noch bei YouTube anzusehen. Am  Ende von diesem Gespräch, das ein großer Rückblick auf Niemöllers Leben war, sagt er etwas ganz Erstaunliches – aber auch für ihn Typisches. Er sagt, dass er lieber nach vorne schaut als zurück:

„…Was gestern war, interessiert mich heute schon nicht mehr – aber was morgen sein könnte und müsste und was man dazu beitragen könnte, das interessiert mich … ich möchte es uns wünschen, …und der Generation die nach uns jetzt Entscheidungen zu fällen und die Entwicklung zu bestimmen hat, dass sie sich um das Morgen mühen und dabei den weiten Blick und Horizont behalten, dass es niemals um uns selber, sondern immer um die Gesamtheit der Menschheit geht und dass wir zu dieser Entwicklung und zu diesem Vorwärtskommen unseren Beitrag zu leisten haben.“

„Was gestern war – interessiert mich heute schon nicht mehr!“ das ist so ein typischer Niemöller, der manche Leute bestimmt verstört hat. Und der in seiner Eindimensionalität auch für ihn selbst nicht stimmt. Niemöller ist ja nach dem Krieg einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Vertreter eines Schuldbekenntnisses gewesen. Er hatte ein ganz großes Interesse an dem, „was gestern war“. Womit er sich eine Menge Feinde gemacht hat.

Und heute, am Tag vor dem 9. November, an dem vor 82 Jahren 1.400 Synagogen in Deutschland und in Österreich in Brand gesetzt wurden, an einem solchen Tag werden wir noch mehr als sonst dessen gedenken, was unsere Geschichte ist.

Martin Niemöller hat aber gerade darum, weil er sich dieser furchtbaren Geschichte und Schuld bewusst gewesen ist, eine Wendung nach vorne, in die Zukunft, angemahnt. Nicht geschichtsvergessen oder schuldverdrossen – sondern voller Verantwortung und Zuversicht, dass wir die Entwicklung mitgestalten können. Amen.

Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.