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„Lasst uns nicht in die Irre gehen!“ *

Martin-Niemöller-Stiftung kritisiert: Der Ev. Kirchentag in Nürnberg ist friedensethisch vorfestgelegt.

Kurz vor dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg (7.-11. Juni 2023) übt die Martin-Niemöller-Stiftung deutliche Kritik am Vorgehen des Kirchentages.

„Ein ernsthafter Dialog mit den auf zivile und gemeinsame Sicherheitspolitik orientierten Christinnen und Christen sei im Programm des Kirchentages nicht wirklich vorgesehen“, kritisiert Michael Karg, Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung, Wiesbaden. Friedenpolitische Veranstaltungen, so mit Margot Käßmann, Konstantin Wecker und Clemens Bittlinger, wurden im Vorfeld abgelehnt.

Kritik übt die Martin-Niemöller-Stiftung auch an der Haltung von Kirchentagspräsident Thomas de Maizière. Mit seiner Predigtaussage am KirchentagsSonntag: Panzerlieferungen an die Ukraine seien notwendig und dass ein auf den ersten Blick naheliegendes und scheinbar einfaches moralisches „Nein“ ebenfalls bittere ethische und brutale politische Konsequenzen mit sich bringe**, habe er den Dialog beendet, bevor er beginnen konnte. Kirchentage aber lebten vom ergebnisoffenen, gemeinsamen und kontroversen Ringen um Wege zum Frieden.

Weiterhin bedauert die Stiftung, dass eine Nakba-Ausstellung als Beitrag zum 75. Jahrestags der Gründung des Staates Israel von der Kirchentagsleitung nicht zugelassen wurde. „Wir fragen uns: Ist der Kirchentag noch der richtige Ort für uns?“, so Karg. „Wir werden trotzdem auf dem Kirchentag (Stand B25 in Halle 1) dabei sein, um an diesem Platz mit vielen offen über friedliche Wege aus dem Krieg heraus zu sprechen.“

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